gesund verNETZt ist ein gemeinnützig tätiger Verein, der sich für eine gesundheits- und umweltverträgliche, menschenrechts- und datenschutzkonforme Digitalisierung und Mobilfunkversorgung einsetzt.
Wir fördern einen vertrauensvollen, ausgewogenen und demokratischen Diskurs rund um Risikobeurteilung, Verordnungen und Gesetze. Dabei beziehen wir uns insbesondere auf die nicht-thermischen biologischen Effekte von elektromagnetischer Strahlung und den diesbezüglichen aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung.
Aktuelles
Prof. Dr. Hecht, hochgeschätzt u.a. als Pathophysiologe an der Charité, hat in seinem Leben mehr als 1000 Elektrohypersensible behandelt und betreut. Seine vielfältigen Forschungen nicht nur auf diesem Gebiet helfen uns bis heute. Hochbetagt war er im September verstorben und wir beschlossen, als mobilfunkkritische Bewegung eine gemeinsame Traueranzeige zu finanzieren. Gesund verNETZt e.V. hat dieses Geld eingesammelt und die Formulierungsvorschläge aller Organisationen und Einzelpersonen koordiniert.
Mitte Oktober fand die internationalen Tagung „Zur aktuellen 5G/Mobilfunkdiskussion – Risiken und Perspektiven“ im Goethe-Museum Düsseldorf teil, die von der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. organisiert worden war. Neben neuesten Erkenntnissen waren hier Akteure aus aller Welt kennen zu lernen. Die Tagung war voller Aufbruchstimmung, auch die internationalen Gäste und Abgeordneten des Europaparlaments waren begeistert und inspiriert. Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen war es für uns alle sehr wichtig, sich wieder persönlich zu treffen und austauschen zu können.
Einzelne Vorträge sind auf der Seite der Kompetenzinitiative abrufbar: https://kompetenzinitiative.com/duesseldorf-2022/
Die gegenwärtigen Grenzwerte bilden weder die wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesundheitliche Wirkungen noch die rechtlichen Erfordernisse ab.
Über ein Jahr haben wir deshalb mit einem interdisziplinären Team daran gearbeitet, auszuloten ob es Möglichkeiten gibt, den Normgeber aufzufordern, dass die anerkannten biologischen Wirkungen des Mobilfunks durch nicht ionisierende Strahlen mit den rechtlichen Anforderungen zusammengebracht werden können und Regelungsdefizite geschlossen werden.
Es zeigen sich deutliche verfassungsrechtliche und fachgesetzliche Handlungserfordernisse. Aber da es eine 100% Sicherheit nicht geben kann, wird in der deutschen Gesetzgebung eine undefinierte Risikoabwägung in der Politik getroffen. Eine Verpflichtung zum Handeln gibt es nur, wenn bestehende Regelungen „untragbar“ geworden sind. In der politischen Risikoabwägung fließen neben den gesundheitlichen und ökologischen auch gesellschaftliche, finanzielle, wirtschaftliche, arbeitsmarkt- und parteipolitische Aspekte mit ein. Wir mussten respektieren, dass die normgebenden Ebenen in Deutschland aktuell die derzeitigen Regelungen gesellschaftlich als tragbar einstufen und das Prinzip der Vorsorgepolitik (EU §191) freiwillig ist. Sobald sich Handlungsspielräume ergeben, werden wir auf diese erarbeiteten Grundlagen zurückgreifen.
Am 16. Juni fand der fünfte Welttag der Elektrosensibilität statt, der 2018 von Magali Lesure aus Frankreich ins Leben gerufen wurde. An diesem Tag werden weltweit gelbe Herzen in der Öffentlichkeit gezeigt, in sozialen Medien geteilt, und Aktionen mit gelber Farbe organisiert – zb. gelbe, unbesetzte Stühle an Orte gestellt, die elektrosensible Menschen nicht mehr beschwerdefrei erreichen können, als Zeichen für ihre fehlende gesellschaftliche Teilhabe.
Elektrosensibilität oder Elektrohypersensibilität (EHS, ICD10-Diagnoseschlüssel: „Z58-Elektrosensibilität“) zeigt sich als chronische Multisystemerkrankung, wie u. a. auch die Multiple Chemikaliensensibilität und das chronische Müdigkeitssyndrom. Die Symptome können vielfältig sein: u. a. Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, chronische Schmerzen, Konzentrationsprobleme, Depressionen, Tinnitus, Sehstörungen, epileptische Anfälle und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Mehr Informationen finden sich auf der Webseite diagnose:ehs.
Elektrohypersensible Menschen können nicht beschwerdefrei:
– in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren
– an Veranstaltungen teilnehmen
– in Mehrfamilienhäusern schlafen
– an „normalen“ Arbeitsplätzen arbeiten
– sich in der Nähe von funkenden Geräten aufhalten
– in Krankenhäusern behandelt werden
Das Symbol für Elektrohypersensibilität (EHS) ist ein gelbes Herz. Gelb, weil dies die Farbe der Kanarienvögel ist. Kanarienvögel wurden früher im Bergbau eingesetzt, um vor Kohlenstoffmonoxid zu warnen, das bereits in geringen Konzentrationen giftig ist. Das Gas ist – wie auch elektromagnetische Strahlung – geruchs-, geschmacks- und farblos. Bei geringsten Anzeichen von Stress bei den Kanarienvögeln wurden die Minen evakuiert. Ähnlich diesem Frühwarnsystem sind heutzutage die Elektrohypersensiblen zu sehen. Doch bei Mobilfunk werden bisher keine staatlichen Vorsorgemaßnahmen ergriffen.
Am 1. März startete die Europäische Bürgerinitiative „Stop 5G – Stay Connected but Protected“. Gesund verNETZt e.V. beteiligte sich von Anfang an mit an der deutschen Kampagne, bewarb die EBI auf Social Media und stellte Filme der Erstunterzeichner zusammen, die immer wieder gepostet werden können. Unser Verein stellte ein auch Spendentool zur Verfügung, da die EBI Ausgaben hat für Werbung, Flyer und Honorare für Professionelle, welche zuarbeiten. Leider waren die Unterschriftenlisten bis April nicht fertig und auch die Onlineunterzeichnung funktionierte nicht sofort bei allen, beides musste von der EU nachgebessert werden und erschwerte den Anfang.
Die Initiatoren der EBI fordern die EU auf, die Digitalisierung gesundheits-, umwelt- und demokratiegerecht zu gestalten. Wie bei den meisten anderen europäischen Bürgerinitiativen sind bisher immer noch viel zu wenig Unterzeichnungen eingegangen im Verhältnis zur Zeit, die vergangen ist: aber die Vergangenheit zeigt, dass es auf den Endspurt ankommt. In jedem Fall ist aber jetzt schon das Ziel erreicht, eine gute europäische Vernetzung zu erreichen, die wirkmächtiger ist als jede nationale Bewegung.
Zur Unterstützung der EBI haben wir im Mai ein Video finanziert.
Weitere Vereinstätigkeiten
Prof. Dr. Hecht, hochgeschätzt u.a. als Pathophysiologe an der Charité, hat in seinem Leben mehr als 1000 Elektrohypersensible behandelt und betreut. Seine vielfältigen Forschungen nicht nur auf diesem Gebiet helfen uns bis heute. Hochbetagt war er im September verstorben und wir beschlossen, als mobilfunkkritische Bewegung eine gemeinsame Traueranzeige zu finanzieren. Gesund verNETZt e.V. hat dieses Geld eingesammelt und die Formulierungsvorschläge aller Organisationen und Einzelpersonen koordiniert.
Mitte Oktober fand die internationalen Tagung „Zur aktuellen 5G/Mobilfunkdiskussion – Risiken und Perspektiven“ im Goethe-Museum Düsseldorf teil, die von der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. organisiert worden war. Neben neuesten Erkenntnissen waren hier Akteure aus aller Welt kennen zu lernen. Die Tagung war voller Aufbruchstimmung, auch die internationalen Gäste und Abgeordneten des Europaparlaments waren begeistert und inspiriert. Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen war es für uns alle sehr wichtig, sich wieder persönlich zu treffen und austauschen zu können.
Einzelne Vorträge sind auf der Seite der Kompetenzinitiative abrufbar: https://kompetenzinitiative.com/duesseldorf-2022/
Die gegenwärtigen Grenzwerte bilden weder die wissenschaftlichen Erkenntnisse über gesundheitliche Wirkungen noch die rechtlichen Erfordernisse ab.
Über ein Jahr haben wir deshalb mit einem interdisziplinären Team daran gearbeitet, auszuloten ob es Möglichkeiten gibt, den Normgeber aufzufordern, dass die anerkannten biologischen Wirkungen des Mobilfunks durch nicht ionisierende Strahlen mit den rechtlichen Anforderungen zusammengebracht werden können und Regelungsdefizite geschlossen werden.
Es zeigen sich deutliche verfassungsrechtliche und fachgesetzliche Handlungserfordernisse. Aber da es eine 100% Sicherheit nicht geben kann, wird in der deutschen Gesetzgebung eine undefinierte Risikoabwägung in der Politik getroffen. Eine Verpflichtung zum Handeln gibt es nur, wenn bestehende Regelungen „untragbar“ geworden sind. In der politischen Risikoabwägung fließen neben den gesundheitlichen und ökologischen auch gesellschaftliche, finanzielle, wirtschaftliche, arbeitsmarkt- und parteipolitische Aspekte mit ein. Wir mussten respektieren, dass die normgebenden Ebenen in Deutschland aktuell die derzeitigen Regelungen gesellschaftlich als tragbar einstufen und das Prinzip der Vorsorgepolitik (EU §191) freiwillig ist. Sobald sich Handlungsspielräume ergeben, werden wir auf diese erarbeiteten Grundlagen zurückgreifen.
Am 16. Juni fand der fünfte Welttag der Elektrosensibilität statt, der 2018 von Magali Lesure aus Frankreich ins Leben gerufen wurde. An diesem Tag werden weltweit gelbe Herzen in der Öffentlichkeit gezeigt, in sozialen Medien geteilt, und Aktionen mit gelber Farbe organisiert – zb. gelbe, unbesetzte Stühle an Orte gestellt, die elektrosensible Menschen nicht mehr beschwerdefrei erreichen können, als Zeichen für ihre fehlende gesellschaftliche Teilhabe.
Elektrosensibilität oder Elektrohypersensibilität (EHS, ICD10-Diagnoseschlüssel: „Z58-Elektrosensibilität“) zeigt sich als chronische Multisystemerkrankung, wie u. a. auch die Multiple Chemikaliensensibilität und das chronische Müdigkeitssyndrom. Die Symptome können vielfältig sein: u. a. Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, chronische Schmerzen, Konzentrationsprobleme, Depressionen, Tinnitus, Sehstörungen, epileptische Anfälle und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Mehr Informationen finden sich auf der Webseite diagnose:ehs.
Elektrohypersensible Menschen können nicht beschwerdefrei:
– in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren
– an Veranstaltungen teilnehmen
– in Mehrfamilienhäusern schlafen
– an „normalen“ Arbeitsplätzen arbeiten
– sich in der Nähe von funkenden Geräten aufhalten
– in Krankenhäusern behandelt werden
Das Symbol für Elektrohypersensibilität (EHS) ist ein gelbes Herz. Gelb, weil dies die Farbe der Kanarienvögel ist. Kanarienvögel wurden früher im Bergbau eingesetzt, um vor Kohlenstoffmonoxid zu warnen, das bereits in geringen Konzentrationen giftig ist. Das Gas ist – wie auch elektromagnetische Strahlung – geruchs-, geschmacks- und farblos. Bei geringsten Anzeichen von Stress bei den Kanarienvögeln wurden die Minen evakuiert. Ähnlich diesem Frühwarnsystem sind heutzutage die Elektrohypersensiblen zu sehen. Doch bei Mobilfunk werden bisher keine staatlichen Vorsorgemaßnahmen ergriffen.
Am 1. März startete die Europäische Bürgerinitiative „Stop 5G – Stay Connected but Protected“. Gesund verNETZt e.V. beteiligte sich von Anfang an mit an der deutschen Kampagne, bewarb die EBI auf Social Media und stellte Filme der Erstunterzeichner zusammen, die immer wieder gepostet werden können. Unser Verein stellte ein auch Spendentool zur Verfügung, da die EBI Ausgaben hat für Werbung, Flyer und Honorare für Professionelle, welche zuarbeiten. Leider waren die Unterschriftenlisten bis April nicht fertig und auch die Onlineunterzeichnung funktionierte nicht sofort bei allen, beides musste von der EU nachgebessert werden und erschwerte den Anfang.
Die Initiatoren der EBI fordern die EU auf, die Digitalisierung gesundheits-, umwelt- und demokratiegerecht zu gestalten. Wie bei den meisten anderen europäischen Bürgerinitiativen sind bisher immer noch viel zu wenig Unterzeichnungen eingegangen im Verhältnis zur Zeit, die vergangen ist: aber die Vergangenheit zeigt, dass es auf den Endspurt ankommt. In jedem Fall ist aber jetzt schon das Ziel erreicht, eine gute europäische Vernetzung zu erreichen, die wirkmächtiger ist als jede nationale Bewegung.
Zur Unterstützung der EBI haben wir im Mai ein Video finanziert.
Kennenlernen – Mitmachen
Wenn Sie neugierig geworden sind und Interesse an unseren Themen und Arbeitsweisen haben, schauen Sie doch bei unseren monatlichen gesund verNETZt-Meetings vorbei! Dort können Sie uns kennenlernen und sich mit uns austauschen. Senden sie einfach eine Mail an .
Normalerweise findet das Meeting jeden letzten Montag im Monat statt.
Wir arbeiten zusammen mit Verbraucherschutzorganisationen, wissenschaftlich arbeitenden Vereinigungen, Bürgerinitiativen, Medizinern, Juristen, Naturwissenschaftlern, anderen Fachleuten und Betroffenen – und laden alle zur Zusammenarbeit ein, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen, unsere Forderungen unterstützen und deren Expertise für die Erreichung unserer Ziele förderlich ist.